Saison 1999/2000
„Neigt sich die fette Erfolgsdekade der Basketballer, die im Jahre 1990 mit dem Gewinn
der norddeutschen D-Jugend-Vizemeisterschaft begann, womöglich dem Ende zu?“. Das
fragten sich die BG-Verantwortlichen und ~Fans im Laufe der Saison 1999/2000. Bedingt
durch langwierige Verletzungen, Wechsel zu höherklassigen, meist mit deftigen Summen
lockenden Vereinen und studiums- bzw. berufsbedingte Abgänge sowie auf Grund der
immer geringer werdenden Bereitschaft bei den Über-16-Jährigen, in der BG erworbenes
Knowhow an Jüngere weiterzugeben, schien die Gefahr groß, dass in diesem Rückblick
eventuell das letzte Mal von überregionalen Erfolgen im Jugendbereich berichtet werden
kann. Und auch bei den Senioren wird es von Jahr zu Jahr schwieriger, die Spielklassen
direkt unter den Bundesligen zu halten.
BG ´89-Ziel muss es daher sein, in Zukunft regelmäßig zwei bis vier Nachwuchskräfte so
gut auszubilden, dass sie es schaffen, in die Regionalliga-Teams integriert werden zu
können. Dazu gehört neben einem fachlich und pädagogisch gut ausgebildeten Trainer
auch ein hohes Maß an Leistungsbereitschaft bei den talentierten Nachwuchskräften.
Zwei-, möglichst dreimaliges Teamtraining pro Woche, begleitet durch eine wöchentliche
Individual- sowie durch eine Ausdauer- und Krafttrainingseinheit, sind notwendig, um mit
den Basketballhochburgen Norddeutschlands weiterhin mithalten zu können. Dazu kommt
dann meist noch einmal pro Monat ein Kaderwochenende mit der Niedersachsen- oder gar
mit der Jugendnationalauswahl.
Aushängeschild der BG-Basketballer in der abgelaufenen Saison 1999/2000 war einmal
mehr der 14-jährige Tom Lipke, der im März 2000 zum Rotenburger „Sportler des Jahres“
gewählt wurde. Im Oktober 1999 wurde er – zusammen mit seinen Vereinskameraden Max
Weber und Gunnar Zimmermann – beim Bundesjugendlager in Duisburg deutscher Meister
mit der Niedersachsenauswahl und kurz darauf – als ein Jahr jüngerer Spieler – gemeinsam
mit dem zwölf Monate älteren Max fest in die U16-Jugendnationalmannschaft berufen.
Tom und Max haben bereits ihre ersten Länderspieleinsätze in Frankreich hinter sich und
wurden dort von ihrem Bundestrainer gleich in der ersten Fünf eingesetzt.
Bei der letzten Kadermaßnahme im Dezember in Heidelberg wurde Tom als bester Spieler
Deutschlands in seiner Altersgruppe ausgezeichnet. Gleichzeitig erhielt er aus Berlin und
Leverkusen lukrative Basketball-Internatsplatz-Angebote, wird die BG aber nach Ende der
abgelaufenen Spielzeit in Richtung Oldenburg verlassen.
Angeführt von Tom und Max (ab der kommenden Saison beim Zweitligisten TSV
Quakenbrück) wurde die männliche C-Jugend der BG ´89 Vizemeister in der Landesliga,
holte den Silberrang beim Meisterschaftsturnier der Landesverbände Bremen und
Niedersachsen und platzierte sich bei den norddeutschen Titelkämpfen in Berlin auf Rang
3. Bedenklich für unsere zukünftige Jugendarbeit ist die Tatsache, dass folgende
Basketballer, die dem erfolgreichen Team der männlichen C-Jugend angehörten, in der
kommenden Saison leider bei anderen Vereinen spielen werden: Jan-Carsten Brockmann
(SG Braunschweig), Martin Engel (Rheinland-Pfalz), Marek Kulinski (TSV Quakenbrück),
Tom Lipke (Oldenburger TB), Grischa Weber (VfL Stade) und Max Weber (TSV
Quakenbrück).
Die BG ´89-Jungen der Jahrgänge 1987/88 um ihre beiden Landesauswahlakteure Robert
Bellmann und Lukas Windler wurden als Bezirksmeister Dritter bei der Meisterschaft um
den Titel von Bremen und Niedersachsen.
Unter Wert geschlagener Vierter der Endrunde der beiden Bundesländer wurde das höher
gehandelte männliche B-Jugend-Team (Jg.: 1983/84) mit den Niedersachsenkader-
Angehörigen Paul Hinnersmann (wurde im zurückliegenden Jahr als Stammspieler mit der
Landesauswahl Dritter in Deutschland), Florian Reiter und Jan Lipke (2000/2001 ®
Oldenburger TB) in den Reihen.
Als Riesentalente mit enormem Trainingsfleiß – sie trainieren zusätzlich bei der
männlichen C-Jugend mit – erwiesen sich in der Saison 1999/2000 die beiden 14- und 13-
jährigen Landesauswahlspielerinnen Nadine Bassen und Franziska Worthmann. Wenn sie
sich basketballerisch so weiter entwickeln wie bisher, ist ihnen der Sprung von der ersten
Sieben Niedersachsens zum erweiterten Bundesnachwuchskader zuzutrauen.
Bei den Senioren landete unsere I. Herrenmannschaft unter Coach Martin Horn in der 1.
Regionalliga mit 22:22 Punkten mal wieder auf Rang 9, punktgleich mit den Teams auf
den Plätzen 6, 7 und 8. Sieben Spieltage vor Saisonende verletzte sich Team-Leader
Clemens Eichler leider so schwer am Knie, dass er für den Rest der abgelaufenen und auch
in der Saison 2000/2001 nicht eingesetzt werden konnte bzw. werden kann.
Die Damen – mit der dem erweiterten U20-Bundeskader angehörenden Katharina
Wohlberg in ihren Reihen – mussten bei Punktgleichheit, allerdings verlorenem direkten
Vergleich, unglücklich den Abstieg aus der dritthöchsten Spielklasse hinnehmen, rechnen
sich aber gute Chancen auf den direkten Wiederaufstieg aus.
Einen großen Hoffnungsschimmer in Sachen zukünftig vielleicht doch wieder zu
erreichende überregionale Erfolge im Jugendbereich stellen unsere Allerjüngsten dar. Von
den Minis gibt es nur Positives zu berichten. Fast ohne Ausnahme trainingsfleißig und
hochmotiviert, sind die Youngster überall – egal ob bei den diversen Übungszeiten, den
einmal im Monat stattfindenden Bezirksevents oder beim Anfeuern der I. Herren – dabei.
Beim norddeutschen Nachwuchsturnier in Ahrensburg wurden durch sie – nach längerer
Durststrecke ohne Titel – erstmals wieder Siege errungen. Den jeweils größten Pokal des
Turniers sicherten sich nicht nur die zehn- bis elfjährigen Mini-Jungen sondern auch die
sieben- bis neunjährigen Micros. Das Besondere hierbei war die Tatsache, dass der Titel
der Jüngsten von einer reinen Mädchenauswahl errungen wurde – ein Novum in der
langjährigen Ahrensburger Turniergeschichte.
Die Minis gewannen zusätzlich noch das Endturnier um die Bezirksmeisterschaft in
Scheeßel, und die Micros – diesmal als gemischtgeschlechtliche Truppe spielend –
errangen (als frisch gebackener Bezirksmeister) einen Achtungserfolg beim größten
bundesdeutschen Nachwuchsturnier in Göttingen. Sie wurden dort hervorragender Dritter
und vermochten namhafte Vereine wie die Bundesligisten Gießen, Lichterfelde und
Paderborn hinter sich zu lassen.